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Dänische EU-Ratspräsidentschaft setzt sich für ein sicheres, wettbewerbsfähiges und grünes Europa ein

Dänische EU-Ratspräsidentschaft setzt sich für ein sicheres, wettbewerbsfähiges und grünes Europa ein

Minister Liminski: Wir müssen Verteidigung endlich europäisch angehen

10.10.2025

Das Königreich Dänemark hat am 1. Juli 2025 zum achten Mal den turnusmäßig wechselnden Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernommen. Gemeinsam mit Thomas Østrup Møller, Botschafter der Königlich Dänischen Botschaft in Berlin, hat sich Europaminister Nathanael Liminski am Donnerstag, 9. Oktober 2025, über die Prioritäten der Präsidentschaft ausgetauscht. Nach dem bilateralen Gespräch kamen sie in der Düsseldorfer Staatskanzlei mit Gästen aus Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um zu diskutieren. Im Rahmen der Abendveranstaltung hat Thomas Østrup Møller die Prioritäten des Ratsvorsitzes unter dem Motto „Ein starkes Europa in einer Welt im Wandel“ vorgestellt.

Minister Nathanael Liminski: „Europas sicherheitspolitische Lage hat sich seit 2022 radikal verändert. Die russische Vollinvasion in der Ukraine konfrontiert Westeuropa mit den Realitäten rücksichtsloser Machtpolitik. Moskau rüstet weiter auf und schreckt auch nicht mehr vor gezielten Provokationen gegenüber der NATO zurück. Wladimir Putin will uns testen. Die jüngsten Drohnenflüge über kritischer Infrastruktur in Dänemark, Norwegen und Deutschland sind konkreter Ausdruck einer neuen hybriden Kriegsführung. Dieses rücksichtslose Vorgehen muss für uns in Europa Ansporn sein, uns strategisch und verteidigungspolitisch robust aufzustellen. Sowohl Dänemark als auch Deutschland investieren stark in ihre Sicherheit. Entscheidend ist aber, dass wir nicht nur mehr Geld ausgeben, sondern Verteidigung endlich europäisch angehen. Dass die dänische Ratspräsidentschaft diese Zusammenarbeit in Beschaffung und Entwicklung fördern möchte, unterstützen wir als Landesregierung ausdrücklich.“

Botschafter Thomas Østrup Møller: „Dänemark hat schon sieben Mal den EU-Ratsvorsitz innegehabt – auch in herausfordernden Zeiten wie zum Beispiel kurz vor der EU-Osterweiterung. Dieser EU-Ratsvorsitz hier im Jahre 2025 ist aber noch herausfordernder und daher kein ‚business as usual‘: Unsere Wettbewerbsfähigkeit ist angeschlagen, und wir erleben einen wirtschaftlichen Reformbedarf in mehreren Bereichen in Europa. Vor allem aber herrscht durch die Aggressionen Russlands ein entsetzlicher Krieg auf unserem Kontinent, der unsere grundlegenden Werte angreift. In dieser neuen Sicherheitslage müssen wir Europäer nicht nur unsere jeweilige nationale Verteidigung verbessern, sondern vor allem auf eine vertiefte Zusammenarbeit in der Verteidigung hinarbeiten, damit Europa schon 2030 auf eigenen Beinen stehen kann.“

Hintergrund zur EU-Ratspräsidentschaft

Die zwei Schwerpunkte des dänischen Vorsitzes (1. Juli bis zum 31. Dezember 2025) liegen zum einen auf Sicherheit und Wehrhaftigkeit sowie zum anderen auf Wettbewerbsfähigkeit und grüner Transformation. Dänemark gehört, pro Kopf gerechnet, zu den stärksten Unterstützern der Ukraine in dem russischen Angriffskrieg. Außerdem setzt sich das Land für mehr Wettbewerbsfähigkeit ein – unter anderem durch eine schlankere Bürokratie und eine vertiefte wirtschaftliche Zusammenarbeit in der EU, aber auch durch eine konsequentere Energiewende, die Europas strategische Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit im Energiebereich fördert.

Der Vorsitz im Rat wird von den EU-Mitgliedstaaten im Turnus wahrgenommen und wechselt alle sechs Monate. Während dieser Zeit leitet der Vorsitz die Sitzungen und Tagungen auf allen Ebenen des Rates und sorgt für die Kontinuität der Arbeit der EU im Rat. Die Mitgliedstaaten, die den Vorsitz innehaben, arbeiten in Gruppen als sogenannter Dreiervorsitz eng zusammen. Neben Dänemark besteht das aktuelle Trio aus Polen und Zypern. Deutschland hatte zuletzt 2020 den Vorsitz inne.